63. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) – Pressemitteilung_Juni_7

Schmerzen im Urogenitalbereich: Durch Neurochirurgie große Heilungschancen bei Pudendusneuralgie

Leipzig, 15. Juni 2012 – Chronische Schmerzen im Bereich des Damms, also des Perineum, zwischen Anus und äußerem Genital können, vor allem wenn sie einseitig auftreten, die Folge einer Schädigung des sogenannten Schamnervens (Nervus pudendus) sein. Die Ursache ist dann häufig ein Kompressionssyndrom, bei dem der Nerv an einer Engstelle abgedrückt wird. Eine gezielte Operation kann einige Patienten dauerhaft vom Schmerz befreien, berichten Experten auf der 63. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie in Leipzig.


Die Symptome der Pudendusneuralgie sind mit dem Karpaltunnelsyndrom an der Hand vergleichbar, das ebenfalls durch eine Nerveneinklemmung zustande kommt. Am Anfang kann ein vorübergehendes Kribbeln oder Taubheitsgefühl stehen. „Später kommt es zu Dauerschmerzen, die oft von einem brennenden Gefühl begleitet werden“ sagt Dr. Maria Teresa Pedro von der Neurochirurgie der Uni Ulm am Bezirkskranken-haus Günzburg. Typischerweise seien die Schmerzen auf eine Dammseite, rechts oder links, begrenzt. Oft nähmen sie im Sitzen oder beim Radfahren zu.


„Die Pudendusneuralgie ist wenig bekannt und in den meisten Fällen dauert es mehrere Jahre, bis die richtige Diagnose gestellt wird“, berichtet Dr. Pedro. Bei Frauen kann diese Erkrankung unterschiedliche Auslöser haben: Gewalteinwirkung, eine operative Entfernung der Gebärmutter, eine Darmoperation oder eine Thrombose im Analbereich. Die Schmerzen treten oft innerhalb eines Jahres nach einer Erkrankung im Beckenbe-reich auf. Dr. Pedro: „Betroffene leiden manchmal bis zu sechs Jahre, bevor die richtige Verdachtsdiagnose gestellt wird.“ Zur Bestätigung der Diagnose spritzten die Ärzte ein Betäubungsmittel in den Bereich des Nerven. „Dadurch lassen die Schmerzen oft schon nach kurzer Zeit nach. “, sagt Pedro. Viele Frauen entscheiden sich für eine Operation, die die Engstelle dauerhaft beseitigen soll. Der Eingriff ist nach Auskunft von Dr. Pedro einfach und ohne große Risiken. Ist der Nerv jedoch beschädigt, kann es nach der Operation wieder zu Beschwerden kommen. Leider sei es derzeit nur sehr schwer zu entscheiden, welche Patienten von einer Operation einen Nutzen haben und welche nicht.


Terminhinweise:

 

Bester Vortrag der Sektion für Endoskopische Neurochirurgie, Neuronavigation und Intraoperative Bildgebung: Image Mosaicing in der Neuroendoskopie – derzeitiger Stand und Ausblicke
(Martin Scholz, Niklas Liebig, Wolfgang Konen (Duisburg, Gummersbach))

Termin: Freitag, der 15. Juni 2012, 14.20 Uhr
Ort: Saal 2, Congress Center Leipzig (CCL)

Pressekontakt für Rückfragen
Silke Jakobi
Pressestelle
DGNC Kongress 2012
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